Gut zu wissen, dass wir im Bereich E-Learning gerade das Tal der Tränen durchquert haben (so jedenfalls zwei Referierende letzte Woche). Jetzt erreichen wir eine Konsolidierungsphase, in der es nicht mehr um das Wie und Warum geht. Stattdessen konzentrieren wir uns auf die Qualitätsverbesserung. Na endlich.

Kaum aus dem Urlaub zurück, legt mir meine Kollegin eine sehr schöne Literaturliste auf den Tisch, die David Merrill zum Thema Instructional Design zusammengestellt hat. Wohlgemerkt, es ist nicht eine "einfache" Bibliographie, sondern ein vorgeschlagener Lese-/Lernpfad (!).

Winkler und Mandl* nennen fünf Kriterien, nach denen konstruktivistische Lernprozesse stattfinden sollten:
Lernen ist ein

• aktiver Prozess, d.h. nur über eine aktive Beteiligung des Lernenden wird Lernen möglich.
• sebstgesteuerter Prozess, d.h. beim Lernen übernimmt der Lernende Steuerungs- und Kontrollprozesse.
• konstruktiver Prozess, d.h. ohne den individuellen Erfahrungs- und Wissenshintergrund und eigene Interpretation findet kein Lernen statt.
• situativer Prozess, d.h. Lernen erfolgt stets in einem spezifischen Kontext.
• sozialer Prozess, d.h. Lernen ist ohne sozialen Austausch nicht möglich.

"Aufwändiges Multimedia-E-Learning ist sehr teuer, lenkt ab und tendiert dazu, überholte Lehr- und Lernformen zu reproduzieren." Lust auf mehr? Das kleine (leider relativ teure) Heft von Donatus Berlinger und Peter Suter kämmt gegen den Strich. Sehr empfehlenswert!

In diesem Artikel heisst es, dass die Zeit vorbei sei, wo man/frau in Entwicklungshöhlen hockend Projekte vorantrieb. Stattdessen wird fleissig in Weblogs jeder Fortschritt (und wer ehrlich ist: auch Rückfall) dokumentiert, um potentielle Nutzer früh in die Entwicklung einzubinden. Das können sich E-Learning-EntwicklerInnen auch gut auf die Fahne schreiben.