Taugt das Internet zum Lernen? Kurzer Check: Lernen durch Verknüpfen (vulgo: Pauken) findet meistens durch Lesen statt. Macht aber wohl (noch) keiner gerne am Bildschirm - obwohl die Webwriter das differenzierter sehen. Und wie ist es mit Lernen durch Strukturieren? Tolle Sache, aber die meisten mir bekannten Lernangebote im Internet sind schon vor-strukturiert und in diesem Sinne wenig lernwirksam. OK, noch ein Versuch: Lernen durch Einsicht! Das setzt voraus, dass die Inhalte dem Lernenden Aha-Erlebnisse ermöglichen. Gut, das hängt von der Phantasie der Autoren ab und nicht vom Medium Internet.
Was kann das Internet besonders gut? Kommunikation möglich machen, Informationen austauschen, Interaktion zwischen Computer-Mensch und Mensch-Mensch anbieten. Die Lufthansa nutzt das zum Beispiel um den Lerntransfer sicherzustellen: Zuerst gibt es ein Präsenzseminar und dann treffen sich die Teilnehmer online, um darüber zu diskutieren, was sie von den Inhalten (nicht) umsetzen konnten.

Ich kann es nicht mehr hören: Mit E-Learning lasse sich ein positiver Return of Investment erreichen. Blanker Unsinn, denn in allen Rechnungen versteckt sich der gleiche Fehler. Irgendwo muss der Nutzen, den E-Learning zweifelsohne bringen kann, in eine Zahl transformiert werden. Aber wie, bitte schön, operationalisiere ich zum Beispiel Kundenzufriedenheit. Der Wert von E-Learning liegt doch aus Sicht der Geldgeber (Unternehmensleitung, Bildungspolitiker) darin, wie gut es dazu beiträgt, die Umsetzung der Unternehmensstrategie zu unterstützen. Kein Problem - dafür haben wir ja die Balanced Scorecard, die misst das wie ein Fieberthermometer. Dürfte ich mal bei so einer Messung dabei sein? Das will ich nämlich mal gesehen haben.